Handelsstreit treibt die Börsen an: Trading-Ideen zum DAX für Freitag 11.10.2019

Einen Freudensprung legte der DAX heute wieder sinngemäß aufs Parkett. Er beendete den Handel auf XETRA im Gewinn und genau auf der Konsolidierungs-Kante aus dem großen Chartbild bei 12.164 Punkten. Dabei ist der Aktienmarkt aktuell stark von den Meldungen zum Handelssstreit USAChina abhängig. Jede News wird entsprechend interpretiert und mit schnellenKursbewegungen „honoriert“.

Dies gilt für beide Seiten der Anleger – Long und Short. Nach einer Eröffnung auf Höhe der bekannten Level 12.100 hatte der DAX zunächst die skizzierte Unterstützung vom Vortag im Blick und erreichte die 12.065 auch zügig. Eine Gegenbewegung bis 12.100 reichte jedoch nicht aus, um die Bullen zu inspirieren. Wenig später fielen wir auf 12.030 und von dort aus begann erst der Run bis zum Konsolidierungskante aus dem großen Chartbild.

Dieser Widerstand wurde dann über Stunden hinweg mehrfach getestet und im Markt belassen, bis neuerliche Meldungen zum Handelsstreit den Börsen Flügel verliehen. Nach Eröffnung der Wall Street wurde hierbei auf der Oberseite Fahrt aufgenommen und sogar noch vor dem XETRA-Ende die 12.200 angelaufen. Damit ergab sich ein neues Wochenhoch:

Der Schlusskurs lag dann wieder genau auf dem Hoch vom Dienstag und damit oberhalb der Zone, auf die wir in den vergangenen Handelstagen immer wieder hingewiesen hatten.

War dies nun der Ausbruch?

Die genauen Stände aus dem XETRA-Handel sind hier vermerkt:

Eröffnung 12.082,89PKT
Tageshoch 12.202,71PKT
Tagestief 12.029,46PKT

Hintergrund war einmal mehr eine Äußerung von US-Präsident Donald Trump. Bereits vorab war durchgesickert, dass China zu einem teilweisen Abkommen bereit sei. Bedingung dafür ist jedoch ein Wegfall weiterer Strafzölle seitens der USA, welche für Oktober und Dezember geplant sind.

Die Frage bleibt, ob Donald Trump dieses „Entgegenkommen“ akzeptiert. Für den Freitag ist ein Treffen mit dem chinesischen Vizepremier Liu He anberaumt. Hier könnte nun endlich Klartext geredet und das Thema final abgearbeitet werden. Interessant ist hierbei noch, dass nachbörslich eine kurze Ernüchterung eintrat und ein Teil der Gewinn im DAX-Future wieder abgebaut wurden.

Der Dow Jones fiel sogar noch einmal unter 26.400 Punkte – dem Ausbruchslevel – stabilisierte sich jedoch zum Handelssende. Was heisst dies für den heutigen Tag? Bereits in der Nacht zogen die Kurse weiter an und nicht nur die Indikationen der Wall Street, sondern auch die des DAX erreichten neue Verlaufshochs. Dies sehen Sie in folgendem Schaubild des Endloskontrakts, in dem das Vortageshoch entsprechend markiert ist:

Die im letzten Absatz skizzierte Begrenzung bei 12.165, welche das Wochenhoch darstellten, war dabei gestern mehrfach als Ausbruchszone getestet orden:

Kurse darüber und über dem Hoch des Vortages bestätigen somit den Ausbruch als geglückt. So bleibt der Blick auf das größere Chartbild, hier ebenfalls im Endloskontrakt.

Hier ist die aktuelle Kursnotierung von 12.240 Punkten in der Mitte einer Widerstandszone bis zu 12.265 Punkte reichend. Dies war gestern in der Analyse als bullishe Option spezifiziert worden und hier nun im Bild ersichtlich:

Untermauert wird diese Bewegung von einem sehr steilen Aufwärtstrend, der wie folgt dargestellt werden kann. Kombiniert mit den bisherigen Wochenhochs um 12.165 ergibt sich ein spannender Konsolidierungsbereich:

Die Bären könnten somit das gestrige Hoch bei 12.202 Punkten oder sogar das GAP und damit diesen Schnittpunkt zwischen Aufwärtstrend und ehemaligen Wochenhochs im Visier haben. Dies würde dem Trend dieser Woche am Freitag nicht schaden, erst unter 12.165 wäre dies dann kritisch zu beurteilen.

Entsprechende Termine für den heutigen Tag führen wir hier nun auf. 11.30 Uhr wird der EZB-Chef Mario Draghi noch einmal vor die Mikrofone treten. Es dürfte eine seiner letzten Reden als Amtsinhaber sein.

14.30 Uhr blicken wir auf den Arbeitsmarkt in Kanada und erst 16.00 Uhr dann auf das Uni Michigan Verbrauchervertrauen der USA. Diese Kennziffer ist ein weiteres Puzzlestück in der Beurteilung der amerikanischen Konjunktur. News zum Handelsstreit dürften immer wieder durchsickern und am Markt reflektiert werden. Behalten Sie daher zum Wochenausklang Ihr Risikomanagement immer bei.