DAX-Trading am US-Brückentag

Der Feiertag in den USA hinterlässt Spuren am Aktienmarkt. Nicht vom Kursniveau her, jedoch von der Ausrichtung. Hier war der Vormittag erneut von einem kurzen aber heftigen Abverkauf geprägt, bevor die Kurse sich bis zum Handelsende wieder erholten.

Ein Muster, welches wir in dieser Woche bereits mehrfach sahen. Das Trading an US-Feiertagen ist allgemein von wenig Volatilität geprägt. Hinzu kommt, dass es dann natürlich keine Impulse aus dem Wirtschaftskalender von Nordamerika gibt. Daher verlaufen die meisten Bewegungen auch am Vormittag, wie folgendes Chartbild hier aufzeigt:

Die wenigen starken Bewegungen am Aktienmarkt verliefen impulsiv. Ein Spike auf der Unterseite nach der Eröffnung unter das Vortagestief und ein Reversal kurz darauf mit neuem Tageshoch im XETRA-Handel rahmten den Handelstag und die Spanne von nur 44 Punkten Bandbreite ein.

An den Eckdaten kann man zudem folgendes oft typische Verhalten ohne die Marktteilnehmer der Wall Street ablesen:

 

Eröffnung 13.247,61PKT
Tageshoch 13.259,29PKT
Tagestief 13.215,71PKT
Vortageskurs 13.287,07PKT

 
Der Schlusskurs liegt nur 2 Punkte vom Eröffnungskurs entfernt – somit war die Kursveränderung von 9.00 Uhr bis 17.35 Uhr sozusagen eine „Nullnummer“. Im großen Chartbild hat sich damit erneut der Widerstand um 13.250/60 als markanter Bereich erwiesen, den wir am Mittwoch bereits als überschritten ansahen. Nun blicken wir erneut darauf und haben damit eine spannende Aufgabe für den Freitagshandel:

Folgende Ableitungen sind aus dieser Konstellation zu ziehen. Die eingangs geschilderten Spuren am Markt, welche ein solcher „lustloser“ Handelsverlauf hinterlassen, sind klar erkennbar.

Hiermit bricht die Dynamik und im Chartbild ein Aufwärtstrend, der den Bullen Orientierung und Hoffnung zugleich gab:

Es ist daher wahrscheinlich, dass auch heute wieder eine tiefere Eröffnung mit Druck auf der Unterseite die erste Handelsstunde dominiert. Dabei wäre das Kursziel im XETRA-Chart die 13.19x als Tiefpunkt aus dem Dienstagshandel.

Direkt darunter ist zudem noch ein GAP vorhanden, welches im XETRAChartbild bis in den 13.160er-Bereich reicht. Abgaben zum Wochenausklang könnten somit die Stimmung weiter eintrüben und dann letztlich die ganze Handelswoche ins Minus ziehen.

Aufatmen dürften Anleger erst, wenn wir erneut über 13.250/60 notieren und diesen Widerstand, welcher uns die ganzen letzten Handelstage beschäftigte, auch einmal nachhaltig überschreiten. Dann wäre das bullishe Ziel das GAP zu Mittwoch und erneut die 13.300 Punkte.

Um eine erste Indikation zu erhalten, schauen wir nun bereits auf die DAXVorbörse. Mit den erste Kursen am Freitag bestätigt sich die Vermutung, dass erneuter Abwärtsdruck am Markt zu sehen sein könnte. Wir stehen bereits am Tief vom Dienstag und damit unter 13.200 Punkten:

Ein Rutsch darunter könnte, wie im vorhergehenden Abschnitt skizziert, das GAP aus der Vorwoche bei 13.16x noch schliessen. Die Minimalkorrektur aus dieser Kurslücke zu gestern ist bei 13.210/20 zu suchen.

Bis dahin kann sich der Markt ebenso dynamisch zur Eröffnung entwickeln, ohne die nun eingeleitete Abwärtstendenz zu ändern. Sogar ein Anlaufen des Widerstandes bei 13.250 ist dabei noch möglich, immerhin haben wir zu gestern auch ein GAP:

Gefangen zwischen GAPs ist damit der Freitag spannender als gestern Abend noch anzunehmen war. Die Terminagenda ist erneut spärlich bestückt. Zwar gibt es heute Handel an der Wall Street, aber als „Brückentag“ vor dem Wochenende und nach einem großen Feiertag ist hier nicht mit starken Impulsen zu rechnen. Schauen wir daher auf die Arbeitslosenquote in Deutschland 9.55 Uhr und 11.00 Uhr aus Europa. Parallel dazu werden die EU-Verbraucherpreise gemeldet.

Der Deutsche Verbraucher ist 4 Wochen vor Weihnachten noch sehr zurückhaltend. Die Einzelhandelsumsätze sind um 1,9 Prozent gefallen, wie gerade 8.00 Uhr vermeldet wurde. Das BIP aus Kanada 14.30 Uhr und die Rede des EZB.-Mitglieds De Guindos sind dann die letzten Highlights der Woche. Vermutlich startet dann erst wieder der Montag an der Börse mit entsprechender Dynamik richtig durch. Geniessen Sie bis dahin den 1. Advent und kommen Sie somit gut ins Wochenende.

Ihr Christian Schürholz von Daytrading-Live.de