Zinsen runter, Ausblick auch
Morgen, am Mittwochabend um 20 Uhr ist es wieder einmal soweit. Jerome Powell und seine Kollegen von der US Federal Reserve Bank (kurz: Fed) werden die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung bekannt geben.
Trading-Experten und Analysten sind sich einig, dass die Fed den aktuellen Zinssatz von 2,0% auf 1,75% senken wird. Dies wäre die vierte Zinssenkung 2019 in Folge.
Angesichts der Tatsache, dass sich die US-Aktien beim S&P 500, Nasdaq und Dow Jones auf neuen Rekordhochs befinden, mag es komisch erscheinen, auf Wolken am Horizont hinzuweisen, aber eine Reihe von wichtigen Themen zeichnen sich in der Ferne ab, die auf Risiken hinweisen.
Für Christopher Smart, globaler Chefstratege bei Barings‘, deuten Fragezeichen über Wachstum, Profitabilität und Verschuldung von Unternehmen auf mögliche Schwankungen für die zuletzt stattgefundene Aktienrallye hin, obwohl der US-Konsum nach wie vor stark ist und die Zentralbanken die Zinsen gesenkt haben.
Auch die Tatsache, dass die US-Regierung noch einige Pfeile im Köcher hat, die das Wachstum ankurbeln könnten, so ist es nach wie vor schwer vorstellbar und unwahrscheinlich, dass sich die Unternehmensinvestitionen dadurch erhöhen werden. Dies birgt Risiken für weitere Kursgewinne bei Aktien, schrieb Smart in einem aktuellen Bericht.
Für UBS-Bank-Strategen wie Francois Trahan ist die größte Bedrohung für die Aktienrallye jedoch ein Rückgang des Ertragswachstums in der Zukunft. Jeder Bärenmarkt der letzten 50 Jahre hat einen Rückgang der zukünftigen Gewinnerwartungen für den S&P 500 zu verzeichnen, schrieben sie in einem separaten Bericht. Und der Anteil der Mitglieder der Benchmark-Lehre mit negativem Gewinnwachstum nimmt zu, wie sie feststellten. Das UBS-Team schlägt vor, dass wir mit einem
negativen Druck auf das zukünftige Gewinnwachstum des S&P 500 in den kommenden Monaten rechnen können.
Vor diesen negativen Aussichten am Aktienmarkt scheint die morgen zu erwartende Zinssenkung mehr als gerechtfertigt. Doch wie immer an der Börse gibt es nicht nur eine Seite der Medaille – die Volatilität an der Börse dürfte auch in einem Heißen Herbst gut für Daytrader bleiben.
Quelle: Bloomberg
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