Der Abgabedruck an der Börse hat unseren DAX erfasst und ihn gestern weiter gedrückt. Bereits die Eröffnung fand im negativen Bereich statt. Dieser wurde am Vormittag weiter ausgebaut und fand erst zum Handelsende hin zu einer Erholungstendenz. Doch damit ist das Gesamtbild weiterhin unruhig.
Bereits in der gestrigen Morgenanalyse wurde auf die Unterstützung bei 12.300 / 12.320 hingewiesen, welche sich nach der roten Eröffnung als potenzieller Widerstand im Markt widerfand. Daran hatte sich im gesamten Handelstag nichts geändert. Unser erster Blick gilt somit diesem Bereich und dem Dienstag-Tief. Beide Marken haben sich als Widerstand über den gestrigen Handelstag im Markt gehalten:
Daran konnte auch das Reversal in den USA nichts ändern, welches am Nachmittag stattfand. Hier kam es nach der Veröffentlichung des Transkriptes vom Gespräch Donald Trumps mit dem ukrainischem Präsidenten zu einer Erholung an der Wall Street.
Der Leitindex Dow Jones hatte zuvor noch einmal in Richtung Dienstag-Tief tendiert, doch dieses verteidigt. Bis zum Abend stand hier die runde Marke von 27.000 Punkte im Fokus und wurde kurz vor Handelsschluss auch wieder erreicht:
Dies ist ein wichtiger Bereich im US-Markt, der erst einmal überschritten werden muss. Im Zuge der politischen Meldungen geriert hierbei der Handelsstreit mit China etwas in den Hintergrund, kann jedoch jederzeit wieder als Impuls für Kursbewegungen dienen. Im Falle einer versöhnlichen Einigung wäre die Überschreitung der 27.030 dann im Markt ein bullishes Signal.
Im Verhältnis zum Dow Jones hat der DAX die Erholung nicht proportional nachvollzogen und mit 72 Punkten Minus bei 12.234 Zählern geschlossen. Dies spricht erst einmal für die Bären, da es keine Erholung über die Eröffnungskurse hin gab. Doch schauen wir für eine weitere Prognose nun auf das große Chartbild im DAX.
Die Widerstände aus dem Schaubild 1 sind im Big Picture selbstverständlich ebenso sichtbar. Sie dienen als Handelssignale für den heutigen Tag und deckeln vorerst die Kursentwicklung. Auf der Unterseite ist die 12.150er-Marke, welche im gestrigen Handelsverlauf eine Bodenbildung erzeugte, ebenso markant. Optisch sieht dies wie folgt aus:
Damit notieren wir auf dem Niveau der ersten Septemberwoche und könnten diesen Monat bei weiterem Verkaufsdruck sogar im Minus abschließen.
Für eine Erholung müsste der Deutsche Aktienindex über die horizontale Begrenzung bei 12.270 Punkten steigen und damit in das GAP zu Dienstag einlaufen. Dieses erstreckt sich bis zum markanten Widerstand bei 12.300 / 12.320 Punkten.
In der Vorbörse notieren wir bei rund 12.240 Punkten und haben damit etwa die Mitte der gestrigen Tagesspanne erreicht. Hier ist die 12.230 noch einmal im kurzfristigen Zeitrahmen ein möglicher Trigger, der bei Unterschreitung ähnlich dem gestrigen Handelstag für erneuten Druck sorgen könnte und das Bärenlager zurück auf den Plan ruft. 12.180 und dann die Tiefs des Vortags stehen hierbei als weitere untere Marken im Raum:
Eine Entspannung tritt dann mit Überschreitung der im Big Picture genannten 12.270 etwa auf. Denn ab hier beginnt auch das GAP zu Dienstag und ein Einlaufen am Widerstand um 12.300 / 12.320 wird wahrscheinlich:
Kombinieren Sie daher für Ihr Trading die kurzfristigen Chartbilder mit dem Wissen über die großen Zeiteinheiten und deren erarbeiteten Marken. Weitere Ideen finden Sie wie gewohnt im Tradingroom.
An Terminen sollten Sie um 10.00 Uhr auf das EZB-Wirtschaftsbulletin achten, welches als Publikation den Monatsbericht ersetzt. Um 14.30 Uhr geht der Blick in die USA zu den Konsumausgaben und dem BIP-Preisindex. Zudem wird das annualisierte BIP und wie jede Woche die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht.
Schwebende Hausverkäufe aus den USA sind dann um 16.00 Uhr die nächste ökonomische Kennzahl zur Beurteilung der Wirtschaftslage in Amerika.
Neben diesen „hard facts“ aus dem Wirtschaftskalender gibt es zudem Äußerungen von Notenbank-Mitgliedern, welche Auswirkungen auf die Börse haben können. 15.30 Uhr spricht der noch amtierende EZB-Chef, 16.00 Uhr Fed Mitglied J. Bullard und 17.45 Uhr FOMC Mitglied Clarida.
Für Volatilität dürfte somit gesorgt sein, kommen Sie gut durch den Donnerstag-Handel.
Viel Erfolg wünscht Ihnen dabei das Team von Daytrading-Live
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