Der Feiertag hat den Börsianern in Deutschland vielleicht gut getan. Nach dem Abverkauf am Mittwoch, bei dem die runde 12.000er-Marke im DAX gefallen war, konzentrierten sie sich auf weitere Szenarien und ebenfalls auf eine runde Marke – die 26.000 im Dow Jones.
Im Dax wurde mit einem Minus von 338 Punkten nicht nur das Tief der Vorwoche bei 12.140 Punkten direkt unterschritten, sondern der Abwärtstrend entsprechend verstärkt. Hierbei fiel am Nachmittag zudem die runde 12.000er-Marke im Deutschen Aktienindex. Ein Ereignis, was weitere Verkäufe nach sich zog und den Index am Tagestief XETRA schließen ließ. Mit 11.925 Punkten sah man somit eine Beschleunigung des Abwärtstrends.
Mit dieser Dynamik hat sich der Abverkauf vom Widerstand 12.495 aus betrachtet auf rund 600 Punkte aufsummiert:
Diesen Widerstand hatten wir mehrfach thematisiert und stellen das Chartbild zur Erinnerung noch einmal rückblickend ein:
Schaut man sich die gesamte Entwicklung an, hat der Oktober mit der aktuellen Bewegung bereits alle Gewinne aus September ausgelöscht und steht mit rund 4 Prozent bereits nach zwei Handelstagen stark im Minus.
Am gestrigen Feiertag in Deutschland gab es jedoch an der Wall Street ein Reversal. Trotz weiterer Besorgnis über die US-Wirtschaft hat sich die Wall Street etwas erholen können. Am Mittwoch fiel die Stimmung in der US-Industrie auf den schlechtesten Wert seit mehr als zehn Jahren und gestern legte der ISM-Index nach. Dieser war bereits für das Gewerbe in den USA schlechter als erwartet ausgefallen. Am Mittwoch folgte der ISM-Index für Dienstleistungen und löste erneut heftige Marktreaktionen aus. Nicht nur der Ölpreis fiel, auch der Dollar rutschte erneut.
Mit ihm unterschritt der Dow Jones die 26.000er-Marke und stabilisierte sich erst um 25.750 Punkte. Danach kam es zu einer starken Erholung mit anschließendem Squeeze bis knapp über die Hochs des vergangenen Abends und einem Schlusskurs auf Tageshoch bei 26.202 Punkten. Im Chartbild ist diese Spanne und somit das Reversal noch einmal aufgezeigt:
Hieraus könnte sich weiteres Erholungspotenzial bis zum GAP oberhalb der 26.420 Punkte ergeben.
Im DAX spürte man diese Volatilität trotz Feiertag an den Indikationen der Broker. Die 11.870 ist bereits taxiert worden.
Damit wäre, wenn der XETRA-Handel am Donnerstag aktiv gewesen wäre, vermutlich die nächste Unterstützung im regulären Handel angelaufen worden. Sie liegt um 11.840 Punkte:
Vorbörslich hat sich mit der US-Erholung der DAX auch wieder etwas gefangen und orientiert sich in Richtung seiner runden Marke von 12.000 Punkten. Er notiert aktuell bei 11.960 und bildet damit ein kleines GAP auf XETRA-Basis auf der Unterseite. Dieses bildet den ersten Abwärtsspielraum für weiteren Druck am Aktienmarkt:
Als Zielbereich für die Bullen ist die 12.000 bzw. der ganze Bereich bis 12.040 dennoch nicht aus der Welt. Er bildet ein entsprechend kurzfristiges Korrekturziel der jüngsten Abwärtsbewegung, welches auch im Nachthandel kurz angetestet wurde:
Der Handel dürfte insgesamt sehr volatil bleiben, da politische Unsicherheit und schwache Konjunkturdaten ein unausgewogener Mix für die Marktteilnehmer sind. Entsprechend spannend wird jede neue Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten erwartet.
Auf der Agenda der Wirtschaftsdaten stehen um 14.30 Uhr die Handelsbilanz und die Arbeitsmarktdaten mit den Stundenlöhnen aus den USA an. Sind diese Daten ebenso negativ wie die jüngsten Konjunkturmeldungen? Dies dürfte dem Markt zusätzlichen Druck vor dem Wochenende geben.
Zeitgleich spricht das Fed Mitglied E. Rosengren und 20.00 Uhr dann der FED-Chef Jerome Powell noch einmal. 22.00 Uhr reiht sich ein weiteres FED-Mitglied ein: Randal Keith Quarles. Man darf hier gespannt sein, ob es Hinweise im aktuellen Abschwung zur Zinspolitik gibt.
Kommen Sie gut durch den letzten Handelstag der Woche.
Viel Erfolg wünscht Ihnen dabei das Team von Daytrading-Live
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