Verzinsung des Kapitals durch Trading
Die Zinsentscheidung am 31. Oktober 2019 der US-Notenbank FED hat es uns wieder vor Augen gehalten. Einen risikolosen Zins gibt es kaum noch und wenn, dann wird er durch Inflation und Preissteigerungen im Konsumbereich völlig aufgezehrt.
Ab welchem Punkt sich eine Verzinsung durch Kapitalanlagen lohnt und wie viel Performance man im Trading erzielen sollte, zeigt dieser exemplarische Artikel
Zinsentwicklungen
Wie schon in der Einleitung angedeutet, lohnt eine Zinsanlage nur marginal. Der Vergleich des Leitzinses zwischen den größten Volkswirtschaften (von finanzen.net) zeigt auf, wie niedrig die Zinsen aktuell notieren:
Dies ist zudem nicht der Zins, den Sie als Sparer auf eine Sichteinlage wie dem klassischen Sparbuch erhalten. Denn eine Bank muss entsprechende Gebühren zur eigenen Finanzierung abziehen und ggf. auch Bearbeitungsgebühren.
Unter dem klassischen Strich kommen dann sogar Negativzinsen auf Sie zu, wie im Falle einiger Volksbanken ab einem Guthaben von 100.000 Euro. Es müssen daher bei der Verzinsung des Kapitals andere und womöglich neue Wege gegangen werden.
Möglichkeiten der Geldanlage
Über die Möglichkeiten der Geldanlage gibt es viel Literatur und entsprechende Abhandlungen. Aus diesem Grund beleuchte ich die Instrumente für Privatanleger noch einmal aus einem anderen Blickwinkel – der Passivität ihres Einsatzes.
Während Sie bei einem ETF oder Fonds eher als Zuschauer fungieren und diese Produkte langfristig im Depot belassen, sind Zertifikate und Aktien bereits anspruchsvoller und benötigen mehr „Pflege“. Gemeint ist damit nicht nur die Auswahl, sondern insbesondere das Screening der Positionen. Aktienkurse können steigen und fallen, bei Zertifikaten passiert dies oftmals noch mit einem Hebel auf das eingesetzte Kapital. Am aktivsten gehen Trader mit ihrem (oder einem Teil ihres) Kapital um.
Dabei werden mit CFDs beispielsweise Hebel von bis zu 100 auf das eingesetzt Kapital genutzt, um bereits von kleinsten Kursschwankungen zu partizipieren. Bei einem Hebel von 100 kann im positiven Fall eine Bewegung im Underlying wie dem DAX auf den Kapitaleinsatz eine Steigerung von 100 Prozent bedeuten. Beachten Sie dabei jedoch stets, dass die Hebelwirkung auch im negativen Fall funktioniert.
Grafisch kann man dies wie folgt darstellen:
Auf welches Kapital muss man hierbei zurückgreifen?
Grundkapital für eine Geldanlage
Während Sie beim Sparplan in einem ETF auch mit 50 Euro im Monat starten können, ist dies am Aktienmarkt nicht möglich oder zumindest nicht sinnvoll. Die Kursbewegung müsste enorm sein, um hier eine attraktive Rendite zu erwirtschaften.
Mit einem Durchschnitt von 7,4 Prozent Gewinn im DAX auf eine Zeit von 20 Jahren erhalten Sie bei 10.000 Euro Einmalanlage im Durchschnitt pro Jahr bis zu 740 Euro ausgeschüttet. Dies ist sicherlich langfristig top, doch davon kann niemand leben.
Im Trading ist der Anspruch höher und Trader möchten monatlich oder noch besser jede Woche einen Teil an Gewinnen erzielen und für das Leben verwenden. Gehen wir statistisch von einem Zugewinn neben anderen Einkommensquellen aus und fixieren 1.000 Euro pro Monat, die mit Trading erwirtschaftet werden sollen. Dann ergibt sich folgende lineare Kurve:
Widmen wir uns nun der Frage, welches Kapital dafür notwendig ist und setzen dabei die Rendite aus dem Beispiel des DAX und weitere Prozente an, die man bei anderen Assetklassen wie Gold oder Anleihen erreichen kann:
Diese Übersicht zeigt auf, dass man selbst bei einem passiven DAX-Investment ein Grundkapital von 162.000 Euro investieren muss, um monatlich 1.000 Euro Ertrag zu generieren. Mit steigender Rendite wird natürlich auch das Grundkapital geringer, was man als Ausgangsbasis benötigt.
Doch überschätzen Sie sich hierbei nicht. Wer von 100% Rendite im Monat träumt, wird schon sehr schnell aufwachen und der Realität ins Auge blicken müssen. Renditen bekommt man nicht geschenkt, kann diese aber mit viel Fleiß und Disziplin erarbeiten.
Dies zeigt das Team von Tradingclub24 jeden Morgen.
Vielen Dank für Ihr Interesse und das Aufnehmen dieser womöglich ganz neuen Sicht auf Geldanlagen.
Ihr Andreas Mueller
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